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»Peter-Henkenborg-Preis« 2025

Preisträgerinnen und Preisträger des Sächsischen Förderpreises für Demokratie
© Ellen Isabell Richter

Im Rahmen der Verleihung des Sächsischen Förderpreises für Demokratie 2025 wurde zum fünften Mal der mit 3.000 Euro dotierte Peter-Henkenborg-Preis für die Didaktik der politischen Bildung vergeben. Diesjähriger Preisträger ist der Interventionsbüro e.V. mit seinem Projekt »Grand Beauty«, einem transkulturellen Salon für Schönes, Diversität und Dialog. Im Leipziger Stadtteil Grünau ist »Grand Beauty« seit 2014 ein Raum für Begegnung, Fürsorge und gegenseitige Anerkennung. Das Projekt des Interventionsbüro e.V. verbindet Körper- und Schönheitspflege mit sozialer und kultureller Teilhabe. Der niedrigschwellige Ansatz schafft Begegnung, Vertrauen und Selbstfürsorge – und stärkt so gesellschaftlichen Zusammenhalt. Mit Pop-up-Aktionen und Workshops öffnet »Grand Beauty« Räume für Austausch, baut Vorurteile ab und zeigt: Fürsorge kann politisch sein – und ein Motor für Teilhabe und Empowerment.

Porträt Peter Henkenborg und Schriftzug Herzlichen Glückwunsch
Die Preisträgerinnen und Preisträger des Peter-Henkenborg-Preises 2025 mit Staatssekretärin Dagmar Neukirch, Professorin Anja Besand (Jury-Mitglied) und Tanja Krone (Moderation). 

Es freut uns sehr, dass sich die Jury für ein Projekt entschieden hat, das durch einen erfrischend innovativen Ansatz neue Wege in der politischen Bildung geht.

Dagmar Neukirch, Staatssekretärin

In diesem Jahr wurde der Peter-Henkenborg-Preis erstmals durch das Sächsische Staatsministerium für Soziales, Gesundheit und Gesellschaftlichen Zusammenhalt vergeben, zuvor durch das Sächsische Staatsministerium für Justiz und Demokratie, Europa und Gleichstellung. 

Neben dem Peter-Henkenborg-Preis wurden im Rahmen des Festaktes zum Sächsischen Förderpreis weitere Preise vergeben: Mit dem diesjährigen Sächsischen Förderpreis für Demokratie wurde die Initiative Solidarisches Pirna für ihr herausragendes Engagement für Menschenrechte, Solidarität und gegen Rechtsextremismus geehrt. Den Kommunenpreis erhielt die Stadt Zwickau für ihre vorbildliche Unterstützung zivilgesellschaftlicher Beteiligung. Fünf Initiativen erhielten außerdem Anerkennungspreise für ihr Engagement.

Der Sächsische Förderpreis für Demokratie wird seit 2007 jährlich vergeben und ausgelobt von der Amadeu Antonio Stiftung, der Freudenberg Stiftung, der Sebastian Cobler Stiftung, der Dirk Oelbermann Stiftung sowie der Holger-Koppe-Stiftung. Seit 2021 wird der Peter-Henkenborg-Preis im Rahmen dieses Formats vergeben.

Bisherige Preisträger des Peter-Henkenborg-Preises für die Didaktik der politischen Bildung

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    © SMS

    Die Didaktik der politischen Bildung trägt wesentlich dazu bei, die politische Urteils- und Handlungsfähigkeit der Bürgerinnen und Bürger, insbesondere junger Menschen, zu fördern, indem Grundlagen und Funktionsweise einer demokratischen Ordnung vermittelt werden, aber vor allem auch Rechte und Mitgestaltungsmöglichkeiten an gesellschaftlichen und politischen Prozessen beteiligen können. Sie vermittelt außerdem die Fähigkeit zur selbstständigen und reflektierten Urteilsbildung zu politischen Themen und verhindert eine ideologische Vereinnahmung durch die Vermittlung kontroverser Standpunkte im Unterricht. 

    Aus diesem Grund wurde 2021 die Schaffung eines Preises initiiert, der an Projekte und Initiativen verliehen wird, die

    • in der Lage sind, neue differente und vielfältige Zielgruppen für politische Bildung zu erschließen, neue Räume für Vermittlungsformate zu nutzen, traditionelle methodische Settings fortzuentwickeln und zu erweitern,
    • anspruchsvolle Partizipationsformate generieren und Lust auf Teilhabe und Partizipation machen, 
    • Indifferenz gegenüber Phänomenen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Rassismus und Geschichtsrevisionismus vermeiden, 
    • politische Bildungsangebote inklusiv und in einer Kultur der Anerkennung entwickeln, 
    • Politik als Handeln unter den Bedingungen von Unsicherheit sichtbar machen und damit Ambiguitätstoleranz trainieren und  
    • Bildungsprozesse transparent und selbstkritisch halten und gemeinsam mit Lernenden fortentwickeln.

    Außerdem sollen die Angebote

    • demokratische Grundwerte und Narrative wie Freiheit, Gleichheit, Pluralität und Solidarität vermitteln,
    • auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren,
    • sich im Feld außerschulischer politischer Bildung verorten,
    • und/ oder Instrumente digitaler politischer Bildung beinhalten.

    Peter Henkenborg lehrte zwischen 1999 und 2006 als Professor der Didaktik für politische Bildung an der TU Dresden. Sein Werk umfasst Beiträge zur Didaktik des Politikunterrichts, insbesondere zur gesellschaftstheoretischen Fundierung der politischen Bildung und zur empirischen Unterrichtsforschung.  Während seiner Zeit in Dresden erschien u.a. die »Pädagogik der Anerkennung« (2002), die den Zusammenhang zwischen »Demokratie-Lernen« und einer »Kultur der Anerkennung« verdeutlicht. Um sein Wirken für die Politikdidaktik sowie seine Zeit in Dresden zu würdigen, trägt der Preis für die Didaktik der politischen Bildung, der im Rahmen des Sächsischen Förderpreis für Demokratie vergeben wird, seinen Namen.

    © AAS

    Der Sächsische Förderpreis für Demokratie wird seit dem Jahr 2007 jährlich vergeben. Mit dem Preis werden  werden Projekte, Initiativen und Kommunen ausgezeichnet, die sich für die Stärkung der Demokratie und Menschenrechte in Sachsen engagieren und sich gegen Rechtsextremismus und Diskriminierungsformen,  u.a. Rassismus und Antisemitismus, einsetzen. Der Hauptpreis des Sächsischen Förderpreises für Demokratie ist mit 5.000 Euro dotiert, weitere Nominierte erhalten Anerkennungspreise, die mit je 1.000 dotiert sind. Ausrichtende Stiftungen des Förderpreises für Demokratie sind die Amadeu Antonio Stiftung, die Freudenberg Stiftung, die Sebastian Cobler Stiftung, die Dirk Oelbermann Stiftung sowie die Holger-Knoppe-Stiftung.

    Seit dem Jahr 2021 wird in Kooperation mit dem Freistaat Sachsen im Rahmen des Förderpreises für Demokratie der Peter-Henkenborg-Preis für die Didaktik der politischen Bildung vergeben.  

    Ziel der jährlichen Festveranstaltung zum Sächsischen Förderpreis für Demokratie ist es, den Menschen, die tagtäglich - auch zum Teil unter widrigen Bedingungen - für ein demokratisches, solidarisches und tolerantes Miteinander einsetzen, eine Bühne zu geben und ihre Geschichten zu erzählen und zu würdigen. 

     
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