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Peter-Henkenborg-Preis 2023

Aller Presiträger und Vertreter der auslobenden Stiftungen 2023 © SMJusDEG I Daniel Meißner

Am 9. November 2023 wurde im Kleinen Haus des Staatsschauspiels Dresden der Sächsische Förderpreis für Demokratie 2023 verliehen. Mit dem "Peter-Henkenborg-Preis für die Didaktik der politischen Bildung" wurde die Diakonie St. Martin für ihr Projekt Zeit.Zeichen! ausgezeichnet. Mit innovativen Methoden wird die Teilhabe von Menschen mit (Lern-)Behinderungen gestärkt und Demokratiebewusstsein und antidiskriminierendes Verhalten befördert. Das Projekt wird in Kooperation mit dem Internationalen Begegnungszentrum (IBZ) St. Marienthal, Ostritz, umgesetzt. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert.

Demokratieministerin Katja Meier: »Bereits zum dritten Mal verleihen wir den Peter-Henkenborg-Preis für die Didaktik der politischen Bildung. In diesem Jahr zeichnen wir damit ein Projekt aus, das Demokratie für alle erfahrbar macht. Mit Kreativität und Empathie schafft »Zeit.Zeichen!« Räume für Menschen mit Lernbesonderheiten, die sich aktiv an der Gestaltung unseres vielfältigen Gemeinwesens beteiligen wollen. Mich haben der Ideenreichtum und das Einfühlungsvermögen der Projektbeteiligten beeindruckt, mit dem sie auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden eingehen. Ihr Einsatz ist ein Gewinn für unsere Demokratie und unsere Werte wie Freiheit, Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte und Minderheitenschutz. Diese sind nicht nur auf die Stimmen aller angewiesen, sondern muss auch von Allen gelebt und im Zweifel verteidigt werden können. »Zeit.Zeichen!« zeigt uns, wie wir nicht über Menschen entscheiden, sondern mit ihnen – und wie wir ihnen durch Bildung die Tür zur Beteiligung öffnen.«

Haupt- und Anerkennungspreise beim Sächsischen Förderpreis für Demokratie 2023

© SMJusDEG I Daniel Meißner

Der mit 5.000 Euro dotierte Hauptpreis ging in diesem Jahr an den Verein Alter Gasometer in Zwickau. Trotz des rechtsextrem dominierten Umfeldes in Zwickau, in dem zivilgesellschaftliches Engagement Anfeindungen und Bedrohungen ausgesetzt ist, bleibt der Verein standhaft und wirkt mit vielfältigen Veranstaltungsformaten in die Zwickauer Zivilgesellschaft hinein und fördert nachhaltig und seit vielen Jahren das Demokratiebewusstsein von vor allem jungen Menschen.

Anerkennungspreise, die mit jeweils 1.000 Euro dotiert sind, erhielten der ASA FF e.V., der sich mit dem Projekt »#Heimspiel« für Vielfalt, Toleranz und Antirassismus im Chemnitzer Fußball einsetzt und das Queere Netzwerk Bautzen, das entgegen stärker werdender Queerfeindlichkeit mit der Ausrichtung eines CSD in Bautzen queeres Leben sichtbar gemacht hat und es stärkt. Keep together – Zusammen gegen Rechts erhielten für ihr Projekt »Noteingang« und die Schaffung von Schutzräumen eine Auszeichnung und auch chronik.LE, die schon im Jahr 2011 einen Preis für ihr Engagement erhalten hatten, wurden in diesem Jahr für ihre Dokumentation neonazistischer, rassistischer und diskriminierender Aktivitäten im Raum Leipzig geehrt.

Weißwasser erhält Kommunenpreis

Die Auszeichnung »Kommune der Demokratie« erhielt in diesem Jahr die Stadt Weißwasser in der Oberlausitz. Ausgezeichnet wurde sie aufgrund der besonders ausgeprägten Ehrenamtsstrukturen innerhalb der Zivilgesellschaft und für demokratiefördernde Projekte innerhalb der Kommunalpolitik, die Partizipation und Demokratiebewusstsein der Bürgerinnen und Bürger von Weißwasser stärken. Die Stadt Weißwasser kann als Positivbeispiel eines von mehrfachem Strukturwandel geprägter Gebiete verstanden werden.

Festrede und musikalische Begleitung

Die Festrede hielt der Landrat des Landkreises Mittelsachsens Dirk Neubauer. Musikalisch wurde die Veranstaltung von Konrad Kuechenmeister begleitet.

Besondere Würdigung erfuhren die Preisträgerinnen und Preisträger durch die Grußworte von Staatsministerin Petra Köpping und Staatssekretärin Dr. Gesine Märtens.

Weitere Informationen zum Sächsischen Förderpreis für Demokratie, nähere Informationen zu den Preisträgern sowie eine Aufzeichnung der Festveranstaltung 2023 finden Sie auf den Internetseiten der Amadeu-Antonio-Stiftung (AAS).

 

Über den Peter-Henkenborg-Preis für die Didaktik der politischen Bildung

Porträt von Peter Henkenborg (Siebdruck)  © SMJusDEG I Stefanie Busch

Das Sächsische Staatsministerium der Justiz und für Europa, Demokratie und Gleichstellung und die Stiftungen des Sächsischen Förderpreis für Demokratie schreiben seit 2021 den »Peter-Henkenborg-Preis für die Didaktik der politischen Bildung« aus. Mit der Auszeichnung werden Bildungsformate gewürdigt, die sich in besondere Weise für eine demokratische Bildung einsetzen.

Peter Henkenborg lehrte zwischen 1999 und 2006 als Professor der Didaktik für politische Bildung an der TU Dresden. Während seiner Zeit in Dresden erschien u.a. die "Pädagogik der Anerkennung" (2002), die den Zusammenhang zwischen "Demokratie-Lernen" und einer "Kultur der Anerkennung" verdeutlicht. Um sein Wirken für die Politikdidaktik sowie seine Zeit in Dresden zu würdigen, trägt der Preis für die Didaktik der politischen Bildung, der erstmals im Rahmen des Sächsischen Förderpreis für Demokratie vergeben wurde, seinen Namen.

Wir wollen die politische Bildung in Sachsen stärken - insbesondere für die Qualität der außerschulischen politischen Bildung.

Katja Meier, Demokratieministerin
 

Der Sächsische Förderpreis für Demokratie

Logo des Sächsischen Förderpreises für Demokratie © AAS

Der Sächsische Förderpreis für Demokratie wird seit dem Jahr 2007 jährlich vergeben. Ausgelobt werden die Preise von der Amadeu Antonio Stiftung, der Freudenberg Stiftung, der Sebastian Cobler Stiftung, der Dirk Oelbermann Stiftung sowie der Doris-Wuppermann-Stiftung.

Mit dem Förderpreis für Demokratie soll ein starkes Zeichen für die Würdigung des vielfältigen demokratischen Engagements in Sachsen gesetzt werden.

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