Hauptinhalt

Auf dem Weg zu einem NSU-Dokumentationszentrum

Konzeptions- und Machbarkeitsstudie für ein Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex in Südwestsachsen

Als Demokratieministerin ist es mir ein großes Anliegen, dass es in Deutschland langfristig einen Erinnerungs- und Dokumentationsort zum NSU-Komplex geben wird.

Katja Meier, Staatsministerin
Auf dem Bild von links nach rechts: Robert Kusche, Geschäftsführer des RAA Sachsen e.V.; Hannah Zimmermann, Mitautorin der Studie / ASA-FF e.V.; Katja Meier, Sächsische Staatsministerin der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung und Ülkü Süngün, Künstlerin und künstlerische Migrations- und Erinnerungsforscherin  © SMJusDEG I Daniel Meißner

Ansprechpartner

Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung

Franz Knoppe

Telefon: 0351 56416514

E-Mail: franz.knoppe@smj.justiz.sachsen.de

RAA Sachsen e.V.

Telefon: 0351 8894174

E-Mail: info@raa-sachsen.de

Die Studie zum Nachlesen

... auch als Kurzzusammenfassungen in deutscher, englischer, türkischer, griechischer und einfacher Sprache, finden Sie unter:

Am 5. Mai 2023 stellte der Verein Regionale Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie (RAA Sachsen) e.V. seine Konzept- und Machbarkeitsstudie für ein mögliches Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex in Südwestsachsen vor. Die Studie wurde vom RAA Sachsen e.V. in Kooperation mit dem ASA-FF e.V. erarbeitet. Gefördert wurde sie vom Sächsischen Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung (SMJusDEG).

Mit der Vorstellung der Studie haben die Träger und der Freistaat Sachsen einen wichtigen im Koalitionsvertrag der Sächsischen Staatsregierung festgeschriebenen Meilenstein im Prozess der Errichtung eines Erinnerungsortes sowie eines Dokumentationszentrums für die Opfer des in Sachsen untergetauchten NSU erreicht.

Wie ist ein Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex in Südwestsachsen möglich – unter welchen Bedingungen und was braucht es, damit es erfolgreich ist?

© SMJusDEG I Daniel Meißner

Die Machbarkeitsstudie befasst sich mit der Konzeption und möglichen Umsetzung eines Dokumentationszentrums zum NSU-Komplex in Sachsen. Sie schlägt vor, ein Dokumentationszentrum in Südwestsachsen, in den Städten Chemnitz und Zwickau, einzurichten. Inhaltlich soll es, ausgehend von den Perspektiven der Betroffenen, die Begegnung stärken, marginalisierte Perspektiven sichtbar machen sowie das Wissen über den NSU-Komplex, dessen Verbrechen und den damit zusammenhängenden Ermittlungen wissenschaftlich und kulturell vermitteln, erweitern und bewahren. Auch für den auf Bundesebene geplanten Prozess zur Einrichtung eines bundesweiten Dokumentationszentrums für die Opfer des NSU ist die Studie ein wichtiger Impuls. Von großer Bedeutung ist es, in den Entwicklungsprozess für ein NSU-Dokumentationszentrum verstärkt die Perspektiven von Betroffenen, aber auch von zivilgesellschaftlichen Organisationen und weiteren Akteuren einzubeziehen sowie Akzeptanz in den entsprechenden Stadtgesellschaften zu erreichen.

Ein Interims-Dokumentationszentrum im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas 2025 in Chemnitz

Des Weiteren dient die Studie als Grundlage für ein Interims-Dokumentationszentrum, das im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas 2025 in Chemnitz eingerichtet und vom Land gefördert wird. Dieses soll bereits im Vorfeld die wichtigsten Arbeitsfelder abbilden. So soll ein Interims-Dokumentationszentrum die Ausstellung »Offener Prozess« aufnehmen, bereits forschen, Bildungs- und Vermittlungsprogramme durchführen, ein erstes Archiv enthalten und ein Ort sein, an dem Menschen zusammenkommen und ihre Kompetenzen in einer Gesellschaft der Vielfalt stärken. Dieses Interims-Dokumentationszentrum soll bis zum Aufbau eines bundesweiten Dokumentationszentrums bestehen bleiben, das langfristig mit Unterstützung der Bundesregierung entstehen soll.

Der Freistaat Sachsen unterstützt seit 2019 die Errichtung eines Dokumentationszentrums und dieses Ziel ist entsprechend im Koalitionsvertrag der Staatsregierung verankert. Auch im Koalitionsvertrag der Bundesregierung von 2021 ist ein bundesweiter Prozess zur Errichtung eines Dokumentationszentrums vorgesehen. Aktuell laufen die Vorbereitungen eines solchen bundesweiten Prozesses für die das Bundesministerium des Innern und für Heimat die Bundeszentrale für politische Bildung beauftragt hat.

Rückblick auf Veranstaltungen 2021 I 2022 zum NSU-Komplex

zurück zum Seitenanfang