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Koordinierungs- und Beratungsstelle Radikalisierungsprävention (KORA)

Die Koordinierungs- und Beratungsstelle Radikalisierungsprävention (KORA) ist eine phänomenübergreifend arbeitende Erst- und Verweisberatungsstelle für Ratsuchende bei (Verdachts-)Fällen individueller Radikalisierung im Freistaat Sachsen. Ziel der KORA ist es, die Hinwendung zu Extremismus von Personen zu verhindern und die Demokratiefähigkeit potenziell Betroffener zu stärken.

Die Arbeit der KORA umfasst zum einen präventive Tätigkeiten wie Informations- und Sensibilisierungsveranstaltungen. Zum anderen fällt auch die Vermittlung konkreter Intervention in Form von Umfeldberatung, Distanzierungs- und Ausstiegsberatung in den Aufgabenbereich der KORA.

Die KORA unterstützt mit Interventionsmaßnahmen, die auf den Einzelfall zugeschnitten werden, und hilft Betroffenen extremistischer Radikalisierung und deren Umfeld gemeinsam mit ihren Partnern. Sie arbeitet mit drei Beratungsangeboten eng zusammen: 

 

Angebote der KORA

Die KORA vermittelt Informations- und Sensibilisierungsveranstaltungen zur Stärkung der Handlungskompetenz im Umgang mit den Themenfeldern Extremismus und Radikalisierung. Das Angebot richtet sich an haupt- und ehrenamtlich arbeitende Personen, die in ihrem direkten (Arbeits-)Umfeld Kontakt mit radikalisierungsanfälligen bzw. radikalisierungsgefährdeten Menschen haben, z.B.:

  • Lehrkräfte, Schulleitungen und Schulsozialarbeiterinnen und --sozialarbeiter
  • Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter aus der Jugend-, Bewährungs- und Geflüchtetenhilfe
  • Fachkräfte der Wohlfahrtspflege
  • Mitarbeitende der Kommunalverwaltungen und der Arbeitsagenturen
  • Mitarbeitende von religiösen und zivilgesellschaftlichen Organisationen
  • Bedienstete von Sicherheits- und Justizbehörden

Die Umfeld- und Angehörigenberatung richtet sich in erster Linie an Familienangehörige, den Freundeskreis, Mitschüler, Lehrkräfte, berufliche Ausbildungsfachkräfte und andere (Vertrauens-)Personen aus dem Umfeld sich radikalisierender oder bereits radikalisierter Personen. Dabei verfolgt die Umfeldberatung insbesondere folgende Ziele:

  • Unterstützung bei der Deutung und beim Umgang mit Radikalisierungsanzeichen
  • Stärkung der Handlungskompetenz bei der Begegnung mit extremistischen Ideologien und Handlungsmustern
  • Beantwortung von Fragen der Angehörigen
  • Schaffung von Möglichkeiten zum Zugang zur sich radikalisierenden oder bereits radikalisierten Person
  • Verhinderung einer Selbst- oder Fremdgefährdung

Die Distanzierungsberatung richtet sich gezielt an Menschen, deren Radikalisierung sich noch in einem frühen Stadium befindet, aber auch an bereits Radikalisierte, die bereit sind, ihre Haltungen kritisch zu reflektieren. Dabei soll durch ein individuelles Beratungsangebot verhindert werden, dass sich extremistische Einstellungen bei den Betroffenen verstetigen. Ziel ist es, Menschen, die extremistische Tendenzen aufweisen und/oder ideologisierte Straftaten begehen, aus dem Radikalisierungsprozess zu lösen.

Die professionelle Hilfe beim Ausstiegsprozess für ausstiegswillige Radikalisierte und deren Wiedereingliederung in die demokratische Gesellschaft bilden die vorrangigen Ziele der Ausstiegsberatung. Die Schwerpunkte der Ausstiegsbegleitung liegen dabei insbesondere in

  • dem Aufbau einer vertrauensvollen und professionellen Arbeitsbeziehung,
  • der Vermeidung von Selbst- und Fremdgefährdung,
  • der Entwicklung sowie der Zunahme von Dialogfähigkeit und Toleranz gegenüber Widersprüchlichkeiten,
  • dem Aufbau eines neuen privaten Netzwerkes mit unterschiedlichen sozialen Kontakten jenseits der extremistischen Szene,
  • der Orientierung auf einen persönlichen Zukunftsplan jenseits des »politischen Kampfes« sowie
  • dem eigenen biografischen Verstehen

Die Angebote der Umfeldberatung, Distanzierungs- und Ausstiegsberatung werden auch im sächsischen Strafvollzug und in der Bewährungshilfe angeboten. Darüber hinaus wird hier außerdem das Projekt »Prisma Sachsen« durch den Träger VPN umgesetzt. Das APro ist ein weiterer Kooperationspartner von Prisma. Das Projekt umfasst unter anderem Antigewalt-und Kompetenztraining - AKT® (Gruppenangebot) sowie Elterncoachings.

 

KORA-Hotline

Koordinierungs- und Beratungsstelle Radikalisierungsprävention

Telefon: 0351 564549-49
Die KORA ist montags bis freitags von 9:00 Uhr bis 16:00 Uhr telefonisch erreichbar. Wir rufen Sie auch gern zurück.

E-Mail: kora@sms.sachsen.de

Faltblatt »Koordinierungs- und Beratungsstelle Radikalisierungsprävention (KORA)«

Faltblatt »Koordinierungs- und Beratungsstelle Radikalisierungsprävention (KORA)«

Die Koordinierungs- und Beratungsstelle Radikalisierungsprävention (KORA) berät Menschen aus dem Umfeld sich radikalisierender oder bereits radikalisierter Personen. In diesem Flyer finden Sie Informationen, Hilfsangebote und Kontaktdaten.


Staatsministerium für Soziales, Gesundheit und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

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